jeudi 2 mai 2019

Freikorps Lichtschlag

  1. Aufstellung
     
    Das Generalkommando des VII. Armee-Korps in Münster unter Generalleutnant Oskar von Watter begann nach der Novemberrevolution, aus von der Westfront zurückkehrenden Einheiten Freikorps aufzustellen. Dabei entstand im Raum Hagen das Freikorps Lichtschlag, dass nach seinem Kommandeur Hauptmann Otto Lichtschlag (1885–1961) benannt war und etwa 2500 Mann umfasste.

    Einsatzgeschichte

    Der Verband wurde Anfang 1919 auf Befehl des Generalleutnants von Watter gegen die Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet eingesetzt. Am 15. Februar ging sie mit großer Brutalität in Dorsten und in Bottrop gegen streikende Arbeiter vor. Am 16. Februar rückte das Freikorps auf Watters Befehl hin zu einer Befriedigungsaktion gegen Hervest aus. Die dort beginnende Blutspur der Formation brachte ihr den Namen „Freikorps Totschlag“ ein.[1] Am 23. Februar 1919 wurde der Arbeiterführer Alois Fulneczek in Bottrop von Soldaten des Freikorps Lichtschlag erschossen.[2] In der Folge riefen die Anhänger der KPD und der USPD im Ruhrgebiet den Generalstreik aus. Dieser wurde gewaltsam niedergeschlagen.[3][4] In der Folge blieb die Lage unruhig und wurde durch Ausschreitungen der Freikorps weiter angeheizt. Am 15. April 1919 schossen Angehörige des Freikorps Lichtschlag in eine Versammlung streikender Arbeiter im Kreis Mettmann; dabei gab es Tote und Verletzte.[5]
    Das Freikorps stand während des Kapp-Putsches nicht eindeutig hinter der legalen Regierung, sondern galt als Unterstützer der Putschisten. Nicht gegen diese, sondern gegen die Arbeiter, die nach dem Ende des Putsches den Generalstreik nicht abbrachen, wurde der Verband eingesetzt.
    Während des Ruhraufstandes im März 1920 marschierte das Freikorps in Wetter ein, um von Osten her ins Ruhrgebiet einzumarschieren. Am 16. März wurde der Vormarsch bei Aplerbeck von 10.000 Mann der Roten Ruhrarmee gestoppt. Einen Tag später wurde das Freikorps geschlagen.[6][7]

    Einzelnachweise


  2. Wolfgang Niess: Die Revolution von 1918/19, Europa-Verlag 2017, ISBN 978-3-95890-074-5, S. 353–354.

  3. Sahin Aydin: Ein Leben für die gerechte Sache; Biografischer Abriss von Alois Fulneczek (29.12.1882-23.02.1919). Kunstkreis Bottrop, 2015.

  4. Thomas Alexander: Carl Severing. Sozialdemokrat aus Westfalen mit preussischen Tugenden. Westfalen-Verlag, Bielefeld 1992, S. 109.

  5. Ulrich Heinemann: Die Arbeiterschaft kommt zu Wort aber nicht zu Ergebnissen. Arbeiter und Arbeiterbewegung im Revier zwischen Weltkrieg und Kapp-Putsch. In: Bernd Faulenbach, Günther Högl (Hrsg.): Eine Partei in ihrer Region. Zur Geschichte der SPD im Westlichen Westfalen. Essen 1988, S. 86.

  6. Heinemann 1988, S. 86.

  7. Wilhelm Ribhegge: Preussen im Westen. Kampf um den Parlamentarismus in Rheinland und Westfalen. Münster 2008 (Sonderausgabe für die Landeszentrale für politische Bildung NRW), S. 322.

  8. Chronik 1920 beim Deutschen Historischen Museum. Abgerufen am 9. November 2016.

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