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Ehrengrab für die Marine-Brigade in Bottrop-Kirchhellen
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf Weisung von Reichswehrminister Gustav Noske vom 3. Februar 1919 stellte Korvettenkapitän Wilfried von Loewenfeld in Kiel aus Marineangehörigen die 3. Marine-Brigade auf. Anfang März 1919 war die Brigade etwa 1.500 Mann stark.
Sie wurde nach infanteristischer Ausbildung im Juni 1919 während des Verkehrsstreiks in Berlin und dann im ersten polnischen Aufstand in Oberschlesien eingesetzt. Nach Abschluss der Kämpfe wurde sie während des Winters 1919/20 in der Nähe von Breslau im Grenzschutz Ost eingesetzt. Ein Bataillon der Brigade blieb jedoch ständig in Kiel stationiert. Um die „Ansteckung“ durch „linke“ Elemente in Kiel zu verhindern, wurden die Bataillone regelmäßig – etwa alle zwei Monate – ausgewechselt.
Während des Kapp-Putsches im März 1920 unterstützte die Brigade den Umsturzversuch mit der Besetzung Breslaus, räumte aber nach dem Zusammenbruch des Aufstandes die Stadt wieder. Nach kurzem Zögern schickte die Regierung die Brigade im April zur Bekämpfung des Ruhraufstands ins Ruhrgebiet, wo sie im Rahmen der 3. Kavalleriedivision im Raum Bottrop eingesetzt wurde. Auf dem Friedhof Bottrop-Kirchhellen wurde für die Gefallenen der Einheit ein Ehrengrab angelegt. Die anliegende Loewenfeldstraße ist zu Ehren des Freikorps benannt worden. Diese Benennung führte immer wieder zu kommunalpolitischen Kontroversen und Anträgen zur Änderung des Straßennamens, die jedoch letztendlich aufgrund einer Bürgerbefragung von der Bezirksvertretung 2011 abgelehnt wurden.[1]
Auflösung
Mitte Mai 1920 erging der Auflösungsbefehl, der allerdings erst nach zwei Jahren vollständig ausgeführt war. Loewenfeld und viele andere wurden in die Reichsmarine übernommen. Teile der Brigade bildeten offenbar ab Ende 1920 die Spezialpolizei des Oberschlesischen Selbstschutz und agierten konspirativ gegen tatsächliche und vermeintliche Mitglieder der ebenfalls konspirativen Polska Organizacja Wojskowa in Oberschlesien.
Bekannte Mitglieder
Die Dienstgrade bezeichnen den höchsten Dienstgrad der Person, nicht den in der 3. Marine-Brigade geführten.
- Max Adam, Konteradmiral
- Lothar von Arnauld de la Perière, Vizeadmiral z.V.
- Fritz Antek Berger, Kapitän zur See
- Erich Bey, Konteradmiral
- Otto Binge, SS-Standartenführer
- Hasso von Bredow, Konteradmiral
- Karl-Friedrich Brill, Fregattenkapitän der Reserve
- Rolf Carls, Generaladmiral
- Friedrich Christiansen, General der Flieger, NSFK-Korpsführer
- Franz Claassen, Konteradmiral z.V.
- Siegfried Claassen, Konteradmiral z.V.
- Axel Eggebrecht[2]
- Robert Eyssen, Konteradmiral
- Heinrich Georg Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, SA-Gruppenführer, Reichstagsabgeordneter
- Hermann von Fischel, Admiral
- Erich Förste, Admiral
- Friedrich Frisius, Vizeadmiral
- Walter Fröhlich, Vizeadmiral
- Hans-Joachim Gadow, Konteradmiral
- Carl-Siegfried Ritter von Georg, Fregattenkapitän z.V., SS-Hauptsturmführer und Leiter eines Sonderstabes beim Rüstungsministerium
- Josef Gronover, Leutnant, Bürgermeister von Dorsten
- Günther Gumprich, Kapitän zur See
- Kurt Hartwig, Korvettenkapitän
- Heinz Hauenstein
- Julius Heimberg, Konteradmiral
- Wilhelm von Haxthausen, Konteradmiral
- Wilhelm Johannsen, Konteradmiral
- Karl Kaufmann, Vizeadmiral
- Ludwig Kaulhausen, Charakter als Vizeadmiral
- Reinhold Knobloch, Charakter als Konteradmiral
- Waldemar Kober, Konteradmiral
- Hans Kolbe, Konteradmiral
- Peter Körte, Generalmajor
- Ernst Kratzenberg, Konteradmiral
- Leo Kreisch, Vizeadmiral
- Gottfried Kritzler, Leutnant
- Walter Kühn, Konteradmiral
- Wilfried von Loewenfeld, Charakter als Vizeadmiral
- Hans-Joachim von Mellenthin, Fregattenkapitän
- Raul Mewis, Admiral
- Hans Karl Meyer, Konteradmiral der Kriegsmarine, Flottillenadmiral der Bundesmarine
- Hans Michahelles, Konteradmiral
- Hans Mirow, Konteradmiral
- Cassius Freiherr von Montigny, SS-Oberführer
- Konrad Nussbaum, Kapitän zur See
- Rudolf Peters, Konteradmiral
- Karl-Jesko von Puttkamer, Konteradmiral
- Hans Rauch, Generalmajor (Luftwaffe)
- Hans Ramshorn, SA-Brigadeführer
- Heinrich XXXVII., Prinz Reuß zu Köstritz, Generalleutnant (Luftwaffe)
- Friedrich Rieve, Vizeadmiral
- Bernhard Rogge, Konteradmiral
- Richard Rothe-Roth, Konteradmiral
- Werner Scheer, Konteradmiral
- Max Schenitski, Konteradmiral
- Wilhelm Schmalz, Generalleutnant (Luftwaffe)
- Hubert Schmundt, Admiral
- Werner Schönermark, Konteradmiral
- Otto Schroeder-Zollinger, Generalmajor (Luftwaffe)
- Alfred Schulze, Konteradmiral
- Kurt Slevogt, Vizeadmiral
- Siegfried Sorge, Konteradmiral
- Rudolf Stange, Vizeadmiral
- Walter Steiner, Konteradmiral
- Werner Stichling, Konteradmiral
- Ernst Stieringer, Vizeadmiral
- Hans Stohwasser, Vizeadmiral
- Ludwig Stummel, Konteradmiral
- Wilhelm Tackenberg, Konteradmiral
- Clamor von Trotha, Konteradmiral
- Hans Voß, Konteradmiral
- Georg Waue, Konteradmiral
- Carl Weber Konteradmiral (Ing.)
- Ralph Wenninger, General der Flieger
- Kurt Weyher, Konteradmiral
- Waldemar Winther, Konteradmiral
- Paul-Willy Zieb, Konteradmiral (Ing.)
Einzelnachweise
- LebensArt-regional.de: Ein Name, ein Antrag, viele Fragen sowie die Broschüre der DKP-Ratsfraktion Bottrop: Loewenfeld. Wer war das? Eine Dokumentation. Bottrop 2000.
- Axel Eggebrecht: Der halbe Weg. Zwischenbilanz einer Epoche. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1975, S. 93.
lundi 29 avril 2019
Marine-Brigade von Loewenfeld
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